Kinder

Faszinierend, wenn ein Kind neugierig seine Welt erobert und Stück für Stück mehr mit uns kommuniziert. Manchmal scheint dieses Wunderwerk ganz von alleine zu geschehen und manchmal braucht es doch Unterstützung.

Late Talker (später Sprachbeginn)

Late Talker oder auch später Sprachbeginn sagt man, wenn ein Kind spät beginnt zu sprechen.

Um mich sprachlich ausdrücken zu können, brauche ich Wörter, die ich verwenden kann. Fehlen mir diese, so bin ich auf Deuten angewiesen.

Kinder, die bis zu ihrem 2.Lebensjahr weniger als 50 Wörter sprechen, werden Late Talker genannt. Ziel der Therapie ist es, diesen Kindern die Freude am Sprechen zu vermitteln, damit sich ihr Wortschatz erweitern kann und sie sich mehr über Worte ausdrücken können.

Phonetisch-phonologische Störung, Dyslalie oder Aussprachestörung

Phonetisch-phonologische Störung, Dyslalie oder Aussprachestörung bezeichnet das Fehlen, Ersetzen oder veränderte Aussprechen von Buchstaben.

Bis zu einem Alter von fünf Jahren wenden Kinder alle Laute der deutschen Sprache an. Besonders schwierig sind die Buchstaben r, sch, s. Eine Störung des „s“ nennt man umgangssprachlich "Lispeln".

Wir zeigen Ihrem Kind, wie es Buchstaben richtig ausspricht und wie es auch im Alltag möglich ist, sie anzuwenden.

Sprachentwicklungsverzögerung

Sprachentwicklungsverzögerung nennt man eine auffällig langsam beginnende sprachliche Entwicklung.

Vielleicht dauert die Sprachentwicklung bei Ihrem Kind aus unterschiedlichen Gründen, wie zum Beispiel Krankheit, Mittelohrentzündungen, körperliche oder geistige Behinderung, länger als bei anderen Kindern.

Wir erkunden gemeinsam, in welchen sprachlichen Bereichen Ihr Kind Förderung braucht, damit es sich nach seinen Möglichkeiten sprachlich gut entwickeln kann.

Dysgrammatismus

Dysgrammatismus nennt man Grammatikfehler in der gesprochenen oder geschriebenen Sprache.

Um meinem Gegenüber gut verständlich zu machen, was ich gerade erlebt habe, muss ich auch in der Grammatik sicher sein. Sonst versteht der andere nicht wirklich, was passiert ist.

Es kann vorkommen, dass Kinder die Sätze verdrehen, Probleme mit den Artikeln haben oder keine langen Sätze bilden können, obwohl sie bereits älter als dreieinhalb Jahre sind.

Beispielsätze hierfür sind: „Ich das Auto brauch.“ oder „Die Mama holt sein Mantel.“

Durch Vermittlung von grammatikalischen Regeln bieten wir ihrem Kind in der Therapie klare Strukturen. So kann es besser auf die wichtigen Elemente achten und lernen seine Sätze richtig zu bilden.

Wortschatzlücken

Wortschatzlücken entstehen bei einem auffällig kleinen Wortschatz.

Auch ein altersgemäßer Wortschatz ist wichtig, damit ich berichten kann. Fehlt dieser, so habe ich ein Wortschatzdefizit.

Das Wortschatzdefizit gibt es in zwei Formen. Es kann sein, dass ich nicht ausreichend Wörter verstehe, also mein passiver Wortschatz zu klein ist. Dinge, die zu mir gesagt werden, verstehe ich nur zum Teil. Oder ich verstehe zwar ausreichend Wörter, kann aber nicht so viele selbst verwenden wie andere Kinder in meinem Alter. Mein aktiver Wortschatz ist zu gering.

Wir werden mit Ihrem Kind zum Wortschatzsammler, entdecken neue Wörter und insbesondere Wege zum Sammeln und Anwenden dieser Wörter, damit es besser verstehen und auch mit Freude von seinen Erlebnissen berichten kann.

Stottern/Poltern

So gerne möchte Ihr Kind Ihnen etwas berichten und doch bleibt es immer wieder hängen. Es wiederholt einzelne Buchstaben oder Wörter, es stottert.

Vielleicht hält dies Ihr Kind nicht davon ab, weiterhin munter zu erzählen, vielleicht zieht es sich aber auch sprachlich zurück.

Es gibt eine Zeit, in der einige Kinder mit ihren Wörtern stolpern, da sie so viele Ideen im Kopf haben und diese ganz rasch auch erzählen wollen. Allerdings klappt das manchmal nicht so zügig wie gewünscht. Diese Phase wird Entwicklungsstottern genannt und bedarf keiner therapeutischen Unterstützung. Es ist wichtig zu beobachten, ob es ein vorübergehendes Entwicklungsstottern ist oder ein echtes Stottern.

Poltern bedeutet, dass Ihr Kind so rasch spricht, dass es undeutlich redet und Wörter nicht fertig ausspricht. Dadurch wird es von anderen schlecht oder gar nicht verstanden. Häufig muss sein Gegenüber nachfragen, was das Kind gerade gesagt hat.

Oftmals sind Eltern verunsichert und wünschen sich zunächst einfach eine Beratung. Gerne bieten wir Ihnen diese an. Hier können Sie von Ihrem Kind und seinen Schwierigkeiten beim Sprechen berichten und wir geben Ihnen Tipps, wie Sie reagieren können. Dadurch sind Sie gestärkt und wissen, wie Sie Ihr Kind unterstützen können, damit es seine Freude am Sprechen erhalten kann.

Sollte Ihr Kind dann doch eine logopädische Therapie brauchen, arbeiten wir nach einem Therapieansatz, der auch schon mit jungen Kindern direkt am Stottern und Poltern ansetzt und es auch für kleine Kinder klar benennt.

Rhinophonie

Rhinophonie bezeichnet das Näseln.

Beim Sprechen kommt entweder zu viel Luft durch die Nase, was in der Fachsprache Rhinophonia Aperta genannt wird, oder es klingt so, als wäre die Nase dauerhaft verstopft, Rhinophonia Clausa.

Oftmals ist es wichtig mit Ihrem HNO-Arzt zu ergründen, was die Ursache dafür ist, um Übungen zu finden, die Ihrem Kind helfen, seine Nasenräume beim Sprechen richtig zu verwenden.

Myofunktionelle Schluckstörung

Myofunktionelle Schluckstörung bezeichnet den falschen Ablauf beim Schlucken.

Der Mund ist meist geöffnet, es kommt häufig zu Erkältungen, die Zunge liegt zwischen den Zähnen, eventuell sind die Zähne verschoben. Das Zusammenspiel von Gesichts-, Zungen- und Kiefermuskulatur funktioniert nicht. Dadurch schluckt ihr Kind so, dass die Zunge beim Schlucken die vorderen Zähne entweder berührt oder zwischen den Zähnen hindurch geschoben wird.

Wichtig ist nun, die Muskeln von Gesicht, Zunge und Kiefer so zu trainieren, dass ein gesundes Zusammenspiel möglich ist, um im Anschluss das richtige Schlucken zu erlernen.

Auditive Wahrnehmungsstörung

Auditive Wahrnehmungsstörung bedeutet eine fehlerhafte Hörwahrnehmung.

Insbesondere für den Schulstart ist es wichtig, genau hinhören zu können, zum Beispiel ob für das Wort, das ich schreiben möchte, etwa ein „t“ oder ein „k“ benötigt wird. Bei einer auditiven Wahrnehmungsstörung gelingt mir das nicht.

Auch muss ich mir verschiedene Aufgaben oder Buchstaben merken können, damit ich weiß, was zu tun ist oder um ein Wort entschlüsseln zu können. Hierfür brauche ich eine gute Hör-Merkspanne.

Reime, Silbenklatschen, Anlaut oder Endlaut heraushören sind Merkmale der sogenannten phonologischen Bewusstheit. Sie ist für ein leichtes Erlernen von Lesen und Schreiben wichtig.

Die Lehrerin erzählt etwas, mein Banknachbar kritzelt lautstark auf seinem Block herum, zwei Mädchen in der Reihe hinter mir flüstern und kichern… Auf wen oder was ist es nun wichtig zu horchen? Solche Situationen beschreiben ein Defizit in der „Nutzschall-Störschall-Unterscheidung“.

Gibt es dann Probleme im Schriftspracherwerb, so ist der Frust häufig rasch da und die anfängliche Freude an der Schule weg.

Wir unterstützen Ihr Kind vor der Schule und in den ersten Grundschuljahren, damit es die Lust am Lesen, Schreiben und Lernen und den Anschluss am Wissensstand der Klassenkameraden behält.

Kindliche Dysphonie

Kindliche Dysphonie nennt man auch Stimmstörung.

Auch bei Kindern kommt es bereits vor, dass die Stimme dauerhaft heiser klingt, nicht laut genug oder immer laut ist, nicht belastbar ist oder die Atmung beim Sprechen nicht so funktioniert, dass sie die Stimme unterstützt

Wichtig ist dann, alle Teile, die für eine kraftvolle und gesunde Stimme notwendig sind, wie Haltung, Körperspannung, Atmung, Stimme und Entspannung, harmonisch zusammenzufügen.